Das Handwerk der Blattgoldherstellung ist uralt. Schon vor der Zeit der altägyptischen Pharaonen wurde in Indien Blattgold produziert – und das ist rund 5.000 Jahre her. Die alten Römer brachten das Blattgoldhandwerk einst nach Deutschland. Bis heute ist das Herstellen von Blattgold mit viel Mühe verbunden.
Kunsthandwerk verarbeitet?
Es wird in einer langwierigen Prozedur mit dem Goldhammer von Menschenhand geschlagen, nur wenige Schritte des Arbeitsablaufes lassen sich maschinell erledigen. Die für das Schlagen gegossenen Goldblöcke werden für einen hellen Goldton mit Silber legiert, für einen dunkleren mit Kupfer. Das dünn geschlagene Gold wird am Schluss in kleine quadratische Blättchen geschnitten – daher rührt der Name Blattgold. 25 bis 30 dieser Blättchen werden wie Seiten zu einem kleinen Buch gebunden und finden im Kunsthandwerk vielfältige Verwendung.
Klassische Anwendungsbereiche für Blattgold sind die zum Goldschnitt veredelten Schnittkanten von Büchern, das Vergolden von Bilder- und Spiegelrahmen, Möbeln, Stuck und Nippes. Ikonen sind ein weiteres Anwendungsfeld. Bei Restaurierungsarbeiten spielt Blattgold ebenfalls eine wichtige Rolle. Blattgold wird überall dort verwendet, wo es die Illusion eines kompakten Goldgegenstandes vermitteln soll. Dies gelingt tatsächlich täuschend ähnlich.
Die Blattgoldverarbeitung im Kunsthandwerk erfordert ein gutes Fingerspitzengefühl. Die hauchzarten Goldfolienblättchen haben nur eine Stärke von 0,1 Mikrometern, was bedeutet, dass ein Gramm Gold in dieser Stärke eine Fläche von circa einem halben Quadratmeter bedecken kann.
Abhängig vom späteren Verwendungszweck wurden unterschiedliche Vergoldungstechniken entwickelt.
Für Außenbereiche empfiehlt sich die wetterfeste Ölvergoldung. Ein als Mixtion bezeichnetes ziemlich trockenes Öl dient hier als Klebemittel für den Blattgoldauftrag.
Nur für Innenbereiche eignet sich die nicht feuchtigkeitsresistente Leimvergoldung, bei der als Klebeträger ein organischer Klebstoff auf Kreidebasis dient. Ebenso nur für innen verwendbar ist die Polimentvergoldung. Bei dieser wird erst eine feine Schicht aus einer Verbindung von Kreide und organischem Leim aufgetragen, welche nach dem Trocknen geschliffen wird. Dann erfolgt das Auftragen des eigentlichen Poliments. Beim Poliment handelt es sich um eine Mischung aus organischem Leim, Erdpigmenten und einer besonderen Olivenölseife. Das Poliment muss wiederum gut trocknen, um danach mit stark verdünntem Eiweiß oder einer Alkohol-Wasser-Mischung bestrichen zu werden. Diese feuchte Beschichtung wird Netze genannt.
Nach diesen Vorbereitungen kann das Blattgold aufgetragen werden. Mit dem Anschießer, einem feinen Pinsel aus Eichhörnchenhaaren, “schießt” der Vergolder das Blattgold auf die vorbereiteten zu vergoldenden Stellen. Kurz vorher wird der Pinsel noch ganz leicht eingefettet, wobei es genügt, sich mit ihm über das Kopfhaar, die Stirn oder die Wange zu fahren. So lässt sich mit dem Pinsel das extrem dünne und flüchtige Blattgold besser auf das Zielobjekt übertragen. Die vergoldete Fläche muss gut trocknen und wird danach mit Poliersteinen wie Achat oder Hämatit auf Hochglanz poliert.
Beim Aufbringen der Blattgoldelemente muss zügig und sorgfältig zugleich gearbeitet werden. Es ist ein anspruchsvolles Handwerk, das gute Übung und Erfahrung erfordert.
Blattgold kaufen?
Als Kunstschaffender oder auch als Hobby-Künstler kann man Blattgold sogar in Onlineshops kaufen. Das Blattgold ist dort in Büchern oder Heftchen auf Seidenpapier aufgepresst und kann sehr einfach verarbeitet werden.
Aufgrund der gestiegenen Goldpreise ist es natürlich auch teurer geworden Blattgold zu kaufen.
Aufgrund der gestiegenen Goldpreise ist es natürlich auch teurer geworden Blattgold zu kaufen.
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