Sonntag, 13. Mai 2012

Königs-vz


Königswasser nennt man eine chemische Lösung aus einem Teil Salpetersäure und drei Teilen Salzsäure. Sein Name „Königswasser“ leitet sich von seiner lateinischen Bezeichnung aqua regis (Wasser des Königs) bzw. aqua regia (königliches Wasser) ab.
Diesen Namen erhielt die hochoxidierende Verbindung, weil sich in ihr sogar das königliche Metall Gold lösen lässt. Durch die Vermengung der oxidierenden Salpetersäure und der nicht-oxidierenden Salzsäure entstehen freie Chlor-Atome und Nitrosylchlorid Moleküle, die dazu in der Lage sind selbst Metalle wie Gold, Platin, Palladium und Quecksilber anzugreifen. Die Reaktivität bei normaler Temperatur ist dabei jedoch so hoch, dass man die beiden Säuren erst unmittelbar vor der Verwendung miteinander in Berührung kommen lassen darf.
Selbstverständlich ist diese Mischung hochgiftig und nichts für den Hausgebrauch, auch ihr Transport auf deutschen Straßen ist verboten. Dennoch gibt es Metalle die Königswasser widerstehen können. Zu diesen zählen neben Silber (bildet eine Silberchloridschicht) ebenso die Metalle Tantal, Wolfram u. a. (geringe Reaktivität).
Eine wichtige Rolle spielt Königswasser für die Verarbeitung von Gold. So werden mit dessen Hilfe etwa Goldlösungen für die Porzellan- und Glasmalerei hergestellt.
Außerdem wird es in der Chemie zur Lösung schwerlöslicher Stoffproben verwendet. Theoretisch lassen sich in dieser Lösung hohen Anteile von Gold verstecken und später wiedergewinnen, was während des Zweiten Weltkriegs passiert sein soll. Desweiteren war Königswasser lange Zeit die einzig praktikable Methode, um schnell den Goldgehalt eines Gegenstandes zu ermitteln. In dieser Funktion ist es noch bis heute in Verwendung. Über die Reaktivität eines Abstrichs lässt sich der Goldanteil eines Gegenstands ermitteln. Dazu wird die entsprechende Mischung auf den Abstrich aufgebracht, verschwindet dieser zu schnell, kann es sich nicht um echtes bzw. das getestete Gold handeln. Königswasser ist somit einerseits ein sehr gefährlicher, aber andererseits auch ein sehr nützlicher Stoff.

vz = vorzüglich sind Münzen mit einem einwandfreien Relief. Geringe Verletzungen an den höchsten Stellen des Reliefs werden toleriert, da die Münze sich im Umlauf befunden hat. Im Allgemeinen ist der Prägeglanz dadurch im Feld nicht mehr erhalten.
Ebenfalls bezeichnet als: Extremely Fine (XF), Prachtig, Superbe (SUP), Extraordinariamente Bien Conservada (EBC)


Platte -ST


st = Stempelglanz sind Münzen mit einfacher Prägung und zumeist glänzender Oberfläche in besonderen Verpackungen für Sammler. Die Bezeichnung kann einerseits als Erhaltungsgrad oder als Herstellungsart verwendet werden.
  • Österreich: Hier wird die Bezeichnung Handgehoben ST/U verwendet.
  • Schweiz: Erstbeschläge ST/E von „jungfräulichen“ Prägestempeln wurden an Sammler abgegeben.
  • DDR: Von Hand ausgesuchte, makellose Exemplare regulärer Prägungen wurden alsExportqualität verkauft.
Weitere Bezeichnungen: Fleur de Coin, Fior di Conio, Flor de Cuno (FDC), Brillant Universel, Brillant Uncirculated (BU), Brilhante Nao Circulada (BNC) 
PP – Polierte Platte ist ein Herstellungsverfahren. Die Münzen werden aus makellosen, fehlerfreien, polierten Ronden mit speziell polierten Stempeln hergestellt. Die Proof Münzen werden auf besonderen Maschinen in der Regel mit zwei bis vier Hüben geprägt. Durch eine Bearbeitung mit Sandstrahl erscheinen die Erhebungen der Münzen matt und die Fläche glänzend. Ein öffnen der Münzkapsel, Fingerabdrücke oder gar putzen bzw. bereiben der Münze zerstört den Sammlerwert enorm. All dies sollte unbedingt unterlassen werden.
Andere Bezeichnungen: Spiegelglanz, Proof, Proefslag, Prueba Numismática, Prova Numismática, Belle Épreuve (BE), Flan Bruni (FB), Fondo Specchio (FS), Fondo Espejo


Blattgold


Das Handwerk der Blattgoldherstellung ist uralt. Schon vor der Zeit der altägyptischen Pharaonen wurde in Indien Blattgold produziert – und das ist rund 5.000 Jahre her. Die alten Römer brachten das Blattgoldhandwerk einst nach Deutschland. Bis heute ist das Herstellen von Blattgold mit viel Mühe verbunden.Fotolia 36595409 XS Blattgold
Kunsthandwerk verarbeitet?
Es wird in einer langwierigen Prozedur mit dem Goldhammer von Menschenhand geschlagen, nur wenige Schritte des Arbeitsablaufes lassen sich maschinell erledigen. Die für das Schlagen gegossenen Goldblöcke werden für einen hellen Goldton mit Silber legiert, für einen dunkleren mit Kupfer. Das dünn geschlagene Gold wird am Schluss in kleine quadratische Blättchen geschnitten – daher rührt der Name Blattgold. 25 bis 30 dieser Blättchen werden wie Seiten zu einem kleinen Buch gebunden und finden im Kunsthandwerk vielfältige Verwendung.
Klassische Anwendungsbereiche für Blattgold sind die zum Goldschnitt veredelten Schnittkanten von Büchern, das Vergolden von Bilder- und Spiegelrahmen, Möbeln, Stuck und Nippes. Ikonen sind ein weiteres Anwendungsfeld. Bei Restaurierungsarbeiten spielt Blattgold ebenfalls eine wichtige Rolle. Blattgold wird überall dort verwendet, wo es die Illusion eines kompakten Goldgegenstandes vermitteln soll. Dies gelingt tatsächlich täuschend ähnlich.
Die Blattgoldverarbeitung im Kunsthandwerk erfordert ein gutes Fingerspitzengefühl. Die hauchzarten Goldfolienblättchen haben nur eine Stärke von 0,1 Mikrometern, was bedeutet, dass ein Gramm Gold in dieser Stärke eine Fläche von circa einem halben Quadratmeter bedecken kann.
Abhängig vom späteren Verwendungszweck wurden unterschiedliche Vergoldungstechniken entwickelt.
Für Außenbereiche empfiehlt sich die wetterfeste Ölvergoldung. Ein als Mixtion bezeichnetes ziemlich trockenes Öl dient hier als Klebemittel für den Blattgoldauftrag.
Nur für Innenbereiche eignet sich die nicht feuchtigkeitsresistente Leimvergoldung, bei der als Klebeträger ein organischer Klebstoff auf Kreidebasis dient. Ebenso nur für innen verwendbar ist die Polimentvergoldung. Bei dieser wird erst eine feine Schicht aus einer Verbindung von Kreide und organischem Leim aufgetragen, welche nach dem Trocknen geschliffen wird. Dann erfolgt das Auftragen des eigentlichen Poliments. Beim Poliment handelt es sich um eine Mischung aus organischem Leim, Erdpigmenten und einer besonderen Olivenölseife. Das Poliment muss wiederum gut trocknen, um danach mit stark verdünntem Eiweiß oder einer Alkohol-Wasser-Mischung bestrichen zu werden. Diese feuchte Beschichtung wird Netze genannt.
Nach diesen Vorbereitungen kann das Blattgold aufgetragen werden. Mit dem Anschießer, einem feinen Pinsel aus Eichhörnchenhaaren, “schießt” der Vergolder das Blattgold auf die vorbereiteten zu vergoldenden Stellen. Kurz vorher wird der Pinsel noch ganz leicht eingefettet, wobei es genügt, sich mit ihm über das Kopfhaar, die Stirn oder die Wange zu fahren. So lässt sich mit dem Pinsel das extrem dünne und flüchtige Blattgold besser auf das Zielobjekt übertragen. Die vergoldete Fläche muss gut trocknen und wird danach mit Poliersteinen wie Achat oder Hämatit auf Hochglanz poliert.
Beim Aufbringen der Blattgoldelemente muss zügig und sorgfältig zugleich gearbeitet werden. Es ist ein anspruchsvolles Handwerk, das gute Übung und Erfahrung erfordert.

Blattgold kaufen?

Als Kunstschaffender oder auch als Hobby-Künstler kann man Blattgold sogar in Onlineshops kaufen. Das Blattgold ist dort in Büchern oder Heftchen auf Seidenpapier aufgepresst und kann sehr einfach verarbeitet werden.
Aufgrund der gestiegenen Goldpreise ist es natürlich auch teurer geworden Blattgold zu kaufen.

Goldpreisentwic


Wenn man sich die Goldpreisentwicklung anschaut, hat es seit 40 Jahren keine Phase gegeben, in der sich der Goldpreis über längere Zeit positiv entwickelt hat, wie wir es seit 10 Jahren erleben. Vergleicht man den Jahres-Durchschnittspreis für eine Feinunze Gold, so haben wir in den Jahren von 2002 bis 2011 in jedem Jahr eine Goldpreiserhöhung gehabt. Die längste Phase für eine ständige Steigerung des Goldpreises war davor über 4 Jahre von 1977 bis 1980. Trotz einer ausgezeichneten Goldpreisentwicklung über diese 4 Jahrzehnte, hat es außer diesen beiden Phasen meistens nur zwei Jahre in Folge gegeben, in denen der Preis für Goldbarren gestiegen ist und hat im darauf folgenden Jahr oder sogar zwei Jahre hintereinander wieder an Wert verloren. In der starken Phase zwischen 1977 und 1980 hat sich der Goldpreis etwa vervierfacht und in den letzten zehn Jahren hatten wir bis zu den Höchstkursen mehr als eine Versechsfachung des Goldpreises.
Gold hat in Folge weniger Verlustjahre als Gewinnjahre!
Die Goldpreisentwicklung hat meistens nur in einem Jahr einen kleinen Rückschlag erlitten, manchmal waren es zwei Jahre in Folge und nur einmal in den letzten 40 Jahren hat es drei Verlustjahre hintereinander gegeben; das waren die Jahre 1987 bis 1999. Zuvor waren es die Jahre 1981 und 1982, in denen der Goldpreis etwas gefallen war, danach 1984 und 1985, 1988 und 1989 und auch 1991 und 1992. Einen direkten Wechsel zwischen einem Gewinnjahr und einem Verlustjahr für Gold, gab es in den letzten 40 Jahren nur dreimal. Daraus ist erkennbar, dass sich der Goldpreis nicht sehr schnell durch äußere Einflüsse beeindrucken lässt und seinen Kurs schnell einmal verändert, sondern die Grundstimmung entscheidet über längere Phasen eine positiven Goldpreisentwicklung  oder auch für zwei oder in einem Fall drei Jahre eine negativen Goldpreisentwicklung.
Gold Jahresperformances im Vergleich
Wenn man die Goldpreise von 1973 bis 2011 vergleicht, ist der Goldpreis im Durchschnitt im Jahr um ca. 38,80 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Das prozentuale Ergebnis der Goldpreisentwicklung über diesen Zeitraum ist eine durchschnittliche Jahresperformance von etwa 10,5%, die man mit keiner anderen Geldanlage erreichen konnte. Es gab viele Jahre, in denen der Goldpreis um weit mehr gestiegen ist, aber es gab natürlich auch einige Verlustjahre, die das Ergebnis für die Goldpreisentwicklung entsprechend beeinflusst haben. Auf lange Sicht ist die Goldpreisentwicklung nicht nur eine sicher Bank, sondern auch eine lukrative Geldanlage. Die höchste Goldpreissteigerung hatten wir 1980 mit 101%, gefolgt von 1974 mit 62% und 1979 mit 57% Goldpreissteigerung. Bei den Verlustjahren waren es die Jahre 1981 mit einem Goldpreisverlust von ca. 25%, 1976 hatten wir etwa 22% Goldpreiseinbuße und 1997 waren es 14% Verlust beim Goldpreis. 1981 und 1982 sind die Goldpreisverluste u.a. mit Gewinnmitnahmen zu argumentieren, die nach den 4 starken Jahren für den Goldpreis zwischen 1977 und 1980 zu erklären sind. In diesen 4 Jahren gab es eine Goldpreis-Rallye von 18%, 30%, 57% und 101% und dadurch eine Goldpreisentwicklung von 125 US-Dollar auf 613 $ je Feinunze von dem gelben Edelmetall. Für die starken Erhöhungen der Goldkurse und die Goldpreissenkungen in anderen Jahren muss man etwas genauer hinschauen, um einen möglichen Zusammenhang mit der weltwirtschaftlichen Lage zu erkennen.
Warum gab es hohe Goldpreissteigerungen?
Interessant ist der Blick auf die Jahre mit den höchsten Goldpreisentwicklungen und auf die Jahre mit den negativsten Entwicklungen beim Goldpreis. Welche Ereignisse waren für diese Jahre prägend und welche Entwicklungen haben eventuell den Preis für Gold beeinflusst. Vielleicht erkennt man in dem einen oder anderen Fall eine Parallele zur heutigen Zeit und kann daraus eine Handlungsanleitung für einen Goldankauf zum richtigen Zeitpunkt erkennen. Die höchste Goldpreisentwicklung mit über 100% gab es 1980. In diesem Jahr marschierte die Sowjetunion in Afghanistan ein und die Amerikaner wählten den Schauspieler und erzkonservativen Ronald Reagan zum Präsidenten. Wegen des Einmarsches der Sowjets in Afghanistan wurden die Olympischen Sommerspiele in Moskau von 57 Ländern boykottiert. Auf dem Münchner Oktoberfest gab es ein Bombenattentat, bei dem 13 Menschen starben und 200 Besucher verletzt wurden. Schließlich gründete sich in Deutschland eine neue Partei, die Grünen. Auf dem zweiten Platz steht das Jahr 1974, in dem der Goldpreis um über 60% anstieg. Die Jahre 1973 und 1974 waren von der ersten Ölpreiskrise gekennzeichnet. Die OPEC erhöhte den Ölpreis in dieser Zeit um satte 70% und die Auswirkungen waren weltweit wirtschaftlich massiv zu spüren. In Deutschland stürzte Kanzler Willy Brandt über den DDR-Spion Guillaume und Helmut Schmidt wurde zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Auf dem dritten Platz steht das Jahr 1979, in dem in Kambodscha die Mörderbande der “Roten Khmer”, die das Land in eine kommunistisch-maoistische Zukunft schicken wollte, durch vietnamesische Truppen geschlagen. Die Massenmorde wurden nach der Einnahme der Hauptstadt Phnom Penh beendet und die Volksrepublik Kambodscha wurde kurz danach ausgerufen. Schüsse an der deutsch-deutschen Grenze waren an der Tageordnung und die Menschen aus der ehemaligen DDR flüchteten auf sehr kreative, aber gefährlich Weise aus dem Land hinter dem “eisernen Vorhang”. 1979 war es auch, als zwei Familien in einem selbst gebastelten Heißluftballon die Grenze überflogen und im “goldenen Westen” in Freiheit landeten.
Was passierte in den Jahren mit hohen Verlusten beim Goldpreis?
Das Jahr 1981 brachte für den Goldpreis den größten Abschlag in den beschriebenen fast 40 Jahren von ca. 25%. Das geopolitische Umfeld war bis auf das Säbelrasseln des frisch gewählten Hardliners im Amt des US-Präsidenten Ronald Reagan und dem nach der Gründung der Gewerkschaft “Solidarnosc” in Polen verhängten Kriegsrecht durch den Regierungschef General Jaruzelski ruhig. Politisch gab es außer der Wiedervereinigung von Vietnam, dem Tod von Mao Zedong in China und dem Wahlsieg von Helmut Schmidt gegen Helmut Kohl in Deutschland im Jahr 1976, das dem Goldpreis einen Verlust von ca. 22% bescherte, keine herausragenden Ereignisse. Das drittschlechteste Jahr für den Goldpreis war 1982 mit einem Kursrutsch beim Goldpreis von ca. 18%. Auch in diesem Jahr war es an den Fronten in der Weltpolitik relativ ruhig. Helmut Schmidt verlor das Amt des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland an Helmut Kohl. Der Unfalltod der Fürstin von Monaco und früheren US-Schauspielerin Grace Kelly und der Tod der Schauspielerin Romy Schneider beschäftigten die Boulevardpresse.